„Gemmas wieda aun!“ Stefan Gössinger – Pete Art – Meister Grössing

Stefan Gössinger, Pete Art und Meister Grössing gingen’s gemeinsam an!

„Gemmas wieda aun!“  war die Eröffnungsnummer und gleichzeitig titelgebender Song des vielfältigen Musikabends am 23.4.2022 im Kultursaal Schleinbach. Nicht ahnend, dass dieser Titel von Kurt Ostbahn tags darauf durch den Tod von Willi Resetarits traurige Präsenz erlangen würde.

Gemeinsam mit einer tollen Band konzertierten die 3 Herren mittleren Alters im Weinviertel, genauer gesagt in Schleinbach – der Heimatgemeinde von Meister Grössing. Und entgegen jeder sprichwörtlichen Redewendung zählt hier der Prophet im eigenen Land. Der Lokalmatador Meister Grössing hat gemeinsam mit seinen Mitstreitern gerufen –  und der Saal war voll, die Stimmung hervorragend und das Programm homogen und unterschiedlich zugleich, sodass für jeden Geschmack etwas dabei war.

Meister Grössing, erdig, ungehobelt und rau, wie man es von ihm erwartet, und wie es Saxophonist Tom Müller (ein gebürtiger Deutscher aus dem Schwarzwald) so treffend formulierte: „immer voll auf die Mütze!“.  Aber der (Tischler-)Meister kann auch ruhigere Töne anschlagen, was er in einem ruhigen Titel gegen Ende des Konzerts im Trio mit Gitarrist Johannes Grill und Sängerin Ursula Gerstbach eindrucksvoll bewiesen hat. Die Band, die großteils aus den Mitgliedern des Meister’s „Homöopathen“ besteht, hat an dem Abend nicht nur den Meister „durchgetragen“, sondern hat sich auch professionell und intensiv auf die Titel der beiden anderen Sängerknaben vorbereitet und so richtig „abgeliefert“.

Bei Pete Art ging die Reise zu großen R&R-Hits, die er mit eigenen wienerischen Texten versehen hat. So entstand eine wunderbare Symbiose aus bekannter eingängiger Musik gepaart mit Texten in Mundart, die uns diese Titel noch vertrauter macht. Dazu sei noch zu erwähnen, dass Pete ein hervorragender Performer ist, der dieses Liedgut nicht nur optisch sondern auch stimmlich perfekt interpretiert.

Stefan Gössinger vertritt in dieser Riege die feinfühligere und nachdenklichere Ecke. In seinen Liedern, die mittlerweile mehr als 3 Alben umfassen, behandelt er sozialkritische und hintergründige Themen, die er mit viel Feingefühl in ein passendes musikalisches Gewand bettet. Zugute kommen ihm hier seine Fähigkeiten, neben Komposition und Text auch eine Vielzahl an Instrumenten gezielt einzusetzen. So wechselt er mit Leichtigkeit neben der gesanglichen Interpretation zwischen Trompete, Gitarre und Piano, um den emotional berührenden Titeln noch weitere musikalische Farbenvielfalt zu verleihen.

Dass Musik – so verschieden sie auch sein mag – letztlich verbindet, war nicht nur in den strahlenden Gesichtern auf und vor der Bühne zu erkennen, sondern fand ihren Höhepunkt im Finale, wo neben dem Eröffnungssong ein zweiter Titel eines Wegbereiters des Austropop gemeinsam intoniert wurde: „Tränen trocken schnell“ von Rainhard Fendrich  (Video unten). Dieses Lied bildete den offiziellen Abschluss, bevor das neu aus der Taufe gehobene Projekt der charismatischen Künstler mit etlichen Zugaben vor einem begeisterten Publikum für diesen Abend ein Ende fand.

Es gibt aber einen weiteren geplanten Termin: 15.9.2022 im Wiener Orpheum.

Meister Grössing und seinen Homöopathen

Pete Art – Homepage

Stefan Gössinger – Homepage

Stefan Gössinger – Voc, Tromp, ak. Git, Piano / Pete Art – Voc / Harry „Meister“ Grössing – Voc, Harp / Ursula Gerstbach – Back Voc, Sax / Tom Müller – Sax, Flöte, Back Voc / Johannes Grill – Git. / Johannes Awa Kurz – Keys, Back Voc / Christoph Schubi Schuster – Bass / Alex Dostal – Drums

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